Heute früh ging es mit der Metro auf die andere Seite von Prag. Bahnfahren ist hier verhältnismäßig günstig, so kostet ein 30 Minuten Ticket ungefähr einen Euro und für 1,50€ kann man schon neunzig Minuten mit beliebigen Verkehrsmitteln durch Prag reisen. So konnten wir mit unserem Ticket auch die günstige Schienen Seilbahn auf den Laurenzi Berg nehmen.
Vorher ging es noch eine extrem lange Rolltreppe hinab. Geschätzt ist diese knapp 80 Meter lang und wird in Prag nur durch eine 87 Meter lange getoppt, welche sich eine Station vorher der befindet wo wir eingestiegen sind. Man hat schon ein leicht mulmiges Gefühl, wenn man sich so mit 2,7 km/h hinab in den Tunnel bewegt und hat die Befürchtung jederzeit hinunterschwanken zu können.
Oben angekommen erwartete uns ein kleiner Rosengarten, sowie ein Observatorium. Wir mussten direkt an den Greenwich Park von letztem Jahr denken und fragten uns wer hier wohl von wem kopiert hat. Weiter ging es durch den Laurenzi Park, bis zum Petrin Aussichtsturm, wo wir eine Kopie des Eifelturms vorfanden. Damit war dann auch klar, wer hier der Kopierer ist. Zum Glück scheint vielen Touristen der 45 minütige Aufstieg durch den Park zu mühsam zu sein und auch die Seilbahn ist eher mäßig besucht, sodass es schön war einmal ein wenig abseits der großen Touristen Massen zu sein und ein klein wenig Ruhe genießen zu können. So haben wir uns direkt eine kleine Bank gesucht und ein paar Kekse gefuttert. Um dann weiter durch den schönen Park zu spazieren und die großartige Aussicht über Prag zu genießen.
Ein Stück den Berg hinunter gelangten wir zur deutschen Botschaft wo am 30. September 1989 der damalige Bundesaußenminister Genscher vom Balkon aus 4.000 Flüchtigen die Ausreise erlaube. Dort haben wir auch gleichzeitig gelernt, dass man seine Wahlberechtigung erst verliert, wenn man seinen Wohnsitz 24 Jahre lang nicht in Deutschland hat.
Aufgrund unglücklichem Kartenlesens mussten wir nun wieder ein Stück den Berg Hradschin hinauf gehen um zur Prager Burg zu gelangen, welche das größte geschlossene Burgareal der Welt bildet.
Dies lies sich selbstverständlich nicht ohne eine kleine Stärkung bewältigen und so machten wir halt um Trdelnik (nein, da fehlt kein Vokal) zu probieren. Dies ist eigentlich eine traditionelle slowakische Köstlichkeit, wird einem jedoch als traditionell tschechisch an jeder Straßenecke gleich die mal verkauft. Zufällig haben wir den besten Laden in Prag für die Süßspeise für unser probieren ausgewählt. Trdelnik wird wie Stockbrot über dem Feuer gebacken und dann von außen mit Zimt eingerieben und nach Wahl von innen mit Schokolade bestrichen.
Gut gestärkt ging es eine Treppe hoch um zur Prager Burg zu gelangen. Diese Treppe war sehr breit und lang, dennoch war sie komplett mit japanischen Touristen besetzt, sodass sich kaum ein Weg nach oben fand. Sozusagen eine japanische Treppe™.
Der Zutritt in den Innenhof der Burg ist ausnahmsweise mal umsonst und nach einer sehr laschen Sicherheitskontrolle und einem flüchtigen Blick in den Rucksack, hätten wir auch eine Bombe reinschmuggeln können und es wäre niemandem aufgefallen. Erst recht nicht der Palastwache, welche deutlich schlechter trainiert ist als vor dem Buckingham Palace und nicht mal 5 Sekunden bewegungslos darstehen konnte ohne rumzuhampeln oder das Gesicht zu verziehen. Mit der Sonnenbrille und der schlecht sitzenden Uniform, fand ich, dass diese sowieso besser in eine südländische Diktatur passen würden.
Innerhalb der Burghausen befindet sich auch der Veitsdom, welcher das größte Kirchengebäude Tschechiens ist und wunderschöne bunte Glasfenster besitzt. Zurück Richtung Unterkunft ging es heute schon etwas früher, durch die Menschenmassen und Händler auf der Karlsbrücke, sowie nach einem kleinen Abstecher im Supermarkt.
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