Endlich ist wieder Urlaubszeit. Nachdem lange nicht sicher war, ob und in welchem Umfang Reisen dieses Jahr möglich sind, haben wir uns entschieden eine relativ spontane Reise zu machen, die nicht übermäßig viele Buchungen vorher braucht. Unser Vorteil dabei war, dass Jans Mama einen VW T4 Transporter besitzt, der zum Camper Van umgebaut ist. Mit etwas über 5m Länge bietet er mehr als genug Platz für ein großes Bett und sogar eine kleine Küche.
Bei der Wahl des Ziels überlegten wir erst zwischen Bergen und Meer. Geworden ist es am Ende beides, denn wir sind auf Korsika. Allerdings ist es eine ziemlich lange Strecke bis runter nach Italien zur Fähre, weshalb wir einige Etappen eingeplant haben. In der Nähe von Mainz wohnt Jans Schwester und deren Familie, die wir für eine Nacht besuchen wollten. Ebenfalls auf dem Weg und noch ein Stück südlicher liegt der Europapark, ein großer Freizeitpark mit angeschlossenem Campingplatz. Von dort sind es dann nur knapp 6 Stunden bis nach Genua in Italien, wo die Fähre nach Korsika ablegt. Damit aber auch der Rückweg nicht ganz so lang ist, fahren wir von Livorno (wo die Fähre auf der Rückfahrt anlegt) noch für ein paar Tage zum Gardasee. Nach hause geht es dann über Österreich mit vielleicht noch einer weiteren Übernachtung, damit die Strecke nicht ganz so lang ist.
Bevor es allerdings los gehen konnte mussten wir alle zusammen suchen, was man für 2 Wochen Camping braucht. Damit all diese Dinge auch untergebracht werden können, braucht man den Bus. Das Problem war nur leider, dass dieser in Düren in der Werkstatt stand, aufgrund eines defekten Motorsteuergeräts. Zunächst schien nicht ganz klar ob und wann vor dem Urlaub die Reparaturen abgeschlossen werden. Donnerstags (für Samstag war die Abreise geplant) kam denn endlich der Anruf, dass wir ihn abholen können. Der Urlaub ist jedoch perfekt auf Jans Klausurphase abgestimmt, wovon die letzte einen Tag später stattfand. Damit er in Ruhe weiter lernen konnte machte ich mich auf den Weg nach Düren mit dem Zug und trotzdem dem Bahnstreik, der natürlich gerade stattfand. Ich hatte jedoch Glück, da genau meine Bahnen alle pünktlich auf die Minute fuhren und ich mit einem Sprint durch den Bahnhof in Düren sogar noch den Bus an der Ampel des Busbahnhofs einholen konnte, wo der freundliche Busfahrer mich einstiegen lies. Die Werkstatt hatte den Bus schon bereit gestellt, sodass ich ihn nur einsammeln musste. Beim losfahren stellte ich fest, dass die Tanknadel auf 0 war. Allerdings muss das nicht direkt etwas heißen. Bei der Einführung in den Bus wurden wir vorgewarnt, dass die Tanknadel nur bis etwa zur Hälfte zuverlässig funktioniert und dann nicht mehr. Deshalb fuhr ich zur Sicherheit an eine günstige Tankstelle in der Nähe und trat dann den Heimweg an. Etwas anders ist es schon, plötzlich so ein langes Auto zu fahren und besonders in der Stadt musste ich mich zunächst daran gewöhnen. Besonders aber auf der Autobahn merkt man ihm sein Alter aber kaum an! Lediglich eine fehlende Klimaanlage (die man bei dem Alter natürlich nicht erwarten darf) wäre bei den sehr sommerlichen Temperaturen angenehm gewesen. Aber damit werden wir auf der Insel wohl noch häufiger zu tun haben.
In Wuppertal abgestellt wartete er nun auf die Fahrt in den Urlaub. Da die Klausur aber vor ging und es ohnehin bereits spät war, musste das einräumen und sauber machen bis Freitag warten.
Nach der Klausur, die dem Gefühl nach ganz gut lief, ging es zunächst zusammen in die Stadt. Wir brauchen beide noch ein Paar Schuhe und mir fehlten zusätzlich einige T-Shirts, wie ich beim Packen festgestellt hatte. Die Besorgungen dauerten jedoch unerwartet lange. Wir sammelten noch alle Sachen die für den Urlaub nötig sind bei mir zuhause ein und fuhren dann zu Jan. Der hatte es auf Grund von Lernstress und Arbeit noch nicht geschafft zu packen, womit er dann anfing. Am Ende einer Klausurenphase kann man es sich aber auch nicht nehmen lassen, zumindest kurz darauf anzustoßen, weshalb ein Kommilitone für ein Bier vorbei kam. Optimal war es nicht für unseren Zeitplan, dafür aber für das Gemüt. Trotzdem schafften wir es an dem Abend nicht mehr, den Bulli fertig zu machen oder Lebensmittel einzukaufen. Das schoben wir auf den nächsten Tag, in der Illusion, dass alles viel schneller geht als es tatsächlich ging…
Der Samstag begann relativ früh, auch das wir eine Deadline hatten wann wir fahren mussten. Jans Mama und ihr Mann kamen an dem Tag aus dem Urlaub zurück und landeten in Mallorca. Da die Bahn noch immer streikten konnten sie diese nicht zurück nehmen und das Auto war bei uns (zumal Parken am Flughafen ja wirklich unverschämt teuer ist…). Für die Zeit unseres Urlaubs sollten sie als Ersatz mein Auto bekommen, daher war der Plan mit zwei Autos (meinem und dem Bulli) zum Flughafen nach Köln zu fahren (liegt ja auf dem Weg), dort mein Auto zu übergeben und dann weiter nach Mainz zu fahren. Die Zeit bis zum Abfahrtzeitpunkt verging viel schneller als uns lieb war. Während Jan noch die letzten Anziehsachen zusammen suchte, begann ich mit dem Auto. Das größte Problem dabei war, dass wir nicht wussten wo und wie wir am besten unsere Sachen alle unterbringen. Zusätzlich fiel uns während dem Packen noch auf, dass bei Grill die Schrauben fehlen, sodass unserer Einkaufsliste noch ein Besuch im Baumarkt hinzugefügt wurde. Lebensmittel einkaufen schafften wir ebenfalls nicht mehr, sondern waren froh, als wir pünktlich los kamen. Jan musste noch einen kurzen Umweg über Mettmann fahren und ich einmal zuhause vorbei, weil wir natürlich doch Dinge vergessen hatten. Bei der Abfahrt in Wuppertal stellte ich fest, die katastrophal die Bedingungen auf der Autobahn ab Leverkusen waren. Da ich in Wermelskirchen ohnehin ein bisschen Tanken musste, entschied ich aber dort Landstraße zu fahren. Laut Navi sollte es genau so lange dauern. Am Ende stellte sich leider heraus, dass kein Stau auf der Autobahn war, somit erreichte ich den Flughafen lediglich 5 Minuten vor Jan. Während ich das Auto im Parkhaus abstellte, fuhr Jan direkt vor das Terminal, wo wir uns alle trafen. Nach einem wirklich kurzen Austausch (man hat nur zehn Minuten die man kostenlos vor dem Terminal stehen darf und genau das wird auch durch eine Schranke kontrolliert) ging es schnell weiter. Eigentlich eine Minute zu spät und mit fehlerhaftem Ticket, öffnete uns die freundliche Dame am anderen Ende der Gegensprechanlage die Schranke und es ging endlich los Richtung Urlaub!
May-Britt vom Stein
Wenn ihr es bis zu dem Zeitpunkt noch nicht bemerkt hattet, so ward ihr aufgrund der turbulenten letzten Tage bei der Abfahrt wohl definitiv urlaubsreif 🙂 .
Wie ich inzwischen schon weiß, seid ihr zumindest in Genua gut und pünktlich angekommen, so dass einem erholsamen Urlaub nichts mehr im Wege steht.
Viel Spaß euch beiden und liebe Grüße, Mama
Dagmar
Hey prima!
Nach den Strapazen habt’ ihr euch den Urlaub wirklich verdient! Aufgetankt habt’ ihr eure Mägen ja auch schon mit herzhaften Leckerein in Genua! 🙂 Jetzt scheint doch alles zu fließen – die Fahrt mit der Fähre hat ja prima geklappt. Ich wünsche euch noch gaaaanz viel Freude, Erholung, Abenteuerlust, wunderschöne Erlebnisse und Begegnungen. LG Mama Dagmar