Die Namen von Städten und Straßen sind hier oft sehr kreativ. Teilweise kommt dies durch die Namen die die Aborigines den Ort gegeben haben, teilweise ist es wohl einfach der Kreativität geschuldet. Unser Ziel für den Tag war Berry, ein Ort nördlich von Jervis Bay. Auf dem Weg dorthin wollten wir verschiedene Sehenswürdigkeiten entlang der Strecke ansehen. Bei fast fünf Stunden Fahrzeit eine gute Abwechslung.

Wie auch zuvor führte unsere Strecke die meiste Zeit über einspurige Landstraßen die sich durch die Wälder und entlang der Küsten in zahlreichen Kurven schlängelten. Unser erstes Ziel was die Sea Cliff Bridge nördlich von Wollongong. Dafür fuhren wir zunächst zurück Richtung Sydney, bogen vor der Stadt aber Richtung Süden ab und fuhren die Küste herunter. Rund um die Sea Cliff Bridge führt die Straße direkt an steilen Klippen oberhalb vom Meer entlang, bis dass man schließlich über die Brücke neben den Klippen über das Meer fährt. Die Brücke ist 665m lang und Teil des Grand Pacific Drives, der von Sydney nach Melbourne führt und den wir die nächsten Tage überwiegend fahren werden. Der Ausblick von der Brücke selbst ist aufgrund von hohen Zäunen an der Seite nicht sehr gut. Dafür kann man südlich der Brücke anhalten. Von einem Spielplatz für ein gut beschilderter, wenn auch nicht offizieller, Weg hinauf auf einen Berg (der Weg ist trotzdem überwiegend flach und dauert keine zehn Minuten). Von dort oben hat man einen tollen Blick auf die Brücke und den Küstenabschnitt.

Weiter ging es zunächst die Küste hinunter bevor wir ins Landesinnere abbogen zu den Fitzroy Falls. Der Wasserfall liegt im gleichnamigen Ort und ist mit 81 Metern Höhe ganz schön hoch. Normalerweise stürzen dort gigantische Mengen Wasser in die Tiefen. Bei uns war es leider ehr ein Rinnsal, da es zuletzt sehr wenig geregnet hat. Der Regenwald unten im Tal und die hohen Steinklippen waren trotzdem toll anzusehen. Da es bereits späterer Nachmittag war, waren wir wieder fast alleine dort. Wir liegen zwei Aussichtspunkte ab und anschließend in einer Schleife durch den Wald zurück zum Auto.

Von dort fuhren wir weiter Richtung Süden und kamen durch Kangaroo Valley. Auch wenn der Name vielleicht vermuten lässt, dass dort viele Kängurus leben, sahen wir keine. Stattdessen gibt es dort die Hampden Bridge, eine Hängebrücke die bereits 1895 errichtet wurde und die Straße über den Kangaroo River führt. Besonders die beiden Türme auf beiden Seiten der Brücke und die Beplankung mit Holz machen die Brücke einzigartig.

Unser Weg führte uns weiter nach Narooma zum Abendessen. Wir hatten dort ein kleines Restaurant entdeckt, was leckeres Essen versprach. Als wir dort ankamen ahnten wir noch nicht, dass Fiete der heimliche Star des Abends wurde, nach dem beim bezahlen sogar die anderen Kellnerinnen noch fragten. Außerdem saßen am Nebentisch alte Leute, die (wie uns die Kellnerin erzählte) ebenfalls aus Deutschland kamen. Die ältere Dame ließ es sich nicht nehmen und uns (zwischen dem kauen ihres Essens was sie im Mund hatte) zu erzählen, dass sie vor über 60. Jahren nach Australien ausgewandert waren und es das beste ist was sie gemacht hätten. Das Gespräch war etwas seltsam, da die Damen zwischendurch auch einfach schweigend an unserem Tisch stand und wir nicht wussten ob wir einfach weiter essen oder weiter fragen stellen sollten. Trotzdem freute sie sich glaube ich sehr, noch mal mit anderen deutschen zu reden, wenngleich sie zwischenzeitlich immer mal unbemerkt ins englische wechselte.

Nach dem Abendessen fuhren wir wieder etwas Richtung Norden in den kleinen Ort Berry. Dort befand sich unser Motel für die Nacht. Wer jetzt bei einem Motel an schmuddelige, dunkle Apartments denkt, mag je nach Ort auch recht haben. Bei diesem traf es aber keineswegs zu. Die Zimmer waren komplett neu, hell und freundlich gestaltet. Wir hatten ein Zimmer mit Badewanne, die noch am gleichen Abend getestet wurde. Auch einen Pool hätte es gegeben, aber dafür war es uns an diesem Abend schon zu spät, und wir zu müde.