Australien ist das Ziel unserer Reise. Endlich mal kopfüber vom Erdball hängen. Das es wirklich auf der anderen Seite der Erde ist wurde uns spätestens bei der angekündigten Reisezeit bewusst. Der Flugplan: Düsseldorf – Istanbul, Istanbul – Singapur, Singapur – Melbourne. Flugzeit in Summe: 20,5 Stunden. Reisezeit von Tür zu Tür: fast 30 Stunden.

Los ging es morgens um 7 Uhr in Wuppertal. Von dort nach Mettmann und dann nach Düsseldorf. Von Mettmann aus wurden wir netterweise gebracht, sodass wir das Auto dort stehen lassen konnten. Kurz nach acht waren wir damit am Flughafen und konnten uns in die lange Schlange anstellen zum einchecken. Da man beim online Check-In bei Turkish Airlines keinen Sitzplatz kostenlos aussuchen konnte, war die Hoffnung das wir dies am Schalter tun könnten. Leider war die Hoffnung vergeblich oder aber die Dame nicht sehr bemüht. Der Flug sei ausgebucht, für den langen Flug könnten wir nur in Istanbul am Schalter noch mal fragen. Also nahmen wir unser Schicksal zunächst an, auf beiden Flügen im mittleren Block zu sitzen. Leider kein Fensterplatz.

Die Sicherheitskontrolle ging fix und mit deutlich mehr Zeit als wir am Gate verbringen wollten liefen wir entspannt durch den Flughafen. Der erste Flug nach Istanbul begann das Boarding bereits eine Stunde vor Abflug. Nachdem sich eine lange Schlange gebildet hatte (warum wollen alle immer unbedingt zuerst im Flugzeug sitzen? So bequem ist es jetzt da auch nicht…) stellten wir uns erst an als es sich langsam leerte. Im Flieger stellten wir dann fest, dass die Sitzplätze doch nicht so schlecht wie befürchtet sind und wir im abschnitt der Kabine ganz vorne sitzen. Somit hatten wir zwar rechts und links einen direkten Sitznachbarn aber extra Beinfreiheit nach vorne (bei uns beiden Riesen ja auch wirklich nötig). Zusätzlich gab es Frühstück, was uns sehr gelegen kam.

In Istanbul angekommen wollten wir zunächst direkt zum Gate, bevor wir feststellten, dass dort direkt die Tickets kontrolliert wurden und man anschließend in einem abgegrenzten Bereich saß. Mit nur einer Stunde Aufenthalt war es aber nur eine Frage der Zeit bis wir uns ohnehin dort einfinden mussten. Die Nachfrage nach einem Upgrade (selbst mit der Erklärung, dass ich mir noch ein paar Tage vorher den Rücken verletzt habe (Geschichte für ein anderes Mal)) blieb auch hier ohne Erfolg. Damit warteten wir dann wie die Kühe im abgesperrten Bereich aufs Boarding. Immerhin blieb noch genug Zeit Jan (wenn auch etwas frühzeitig) ein erstes Geburtstagsgeschenk zu überreichen. Ein aufblasbares, extra weiches, extra bequemes Nackenkissen. Wäre ja auch blöd das nicht direkt für den ersten Flug zu haben…

Der zweite Flug war gleichzeitig auch der längste. Ganze zehn Stunden dauert es von Istanbul nach Singapur. Die Sitzplätze diesmal waren etwas schlechter als auf dem ersten Flug. Mittlere Reihe. Immerhin nur drei Plätze in der Mitte wodurch wir nur einen Sitznachbarn auf einer Seite hatten. Dafür vor und hinter uns Menschen. Ein kleiner Junge und seine Mutter saßen vor uns. Sobald wir gestartet waren und die Anschnallzeichen erloschen nahmen sie dies wohl auch als Zeichen ihre sitze nach gaaaaanz hinten zu machen. Entsprechend eng wurde es bei uns. Jan störte das nicht weiter, da er nach dem gereichten Abendessen beschloss dass es Zeit zum schlafen sei (nach australischer Zeit sehr passend). Ninja kann ohnehin im Flugzeug nicht wirklich schlafen und war zu diesem Zeitpunkt auch nicht müde, weshalb sie einen Flug schaute, irgendwann im Eingang des Flugzeugs an der Boardküche herum stand und sich dann wieder setzte. Noch irgendwann später gelang es ihr auch einen Moment die Augen zu schließen nur um gefühlte Minuten später zum Frühstück geweckt zu werden. Während Jan es durchaus bequem fand und den Flug toll, hatte ninja spätestens fünf Stunden in den Flug schon keine Lust mehr gehabt und war sehr froh als wir in Singapur landeten.

Aus Sicherheitsgründe (welche auch immer so genau) mussten in Singapur alle aus dem Flugzeug aussteigen. Sowohl die, die hier eh raus wollten, als auch die, die mit genau diesem Flugzeug weiter nach Melbourne wollten. Nach einer halben Stunde sollten wir uns wieder am Gate einfinden. Interessant war, dass man um zum Gate zu gelangen wieder durch eine Sicherheitskontrolle musste. Und zwar direkt am Gate. Die Schlange dort war entsprechend lang, weil es wieder alle eilig hatten zum Flugzeug zu kommen. Wir ließen uns stattdessen Zeit und sahen uns den Flughafen etwas an. Es gab unter anderem eine Terrasse mit frischer Luft (feucht-warmer) was als Abwechslung zur Flugzeugluft sehr angenehm war. Außerdem Relaxliegen in der Nähe des Gates zum Füße hochlegen. Als wir nach über fünfzig Minuten zum Gate kamen war die Schlange noch immer da. Trotzdem entschieden wir uns anzustellen. Vor der Sicherheitskontrolle musste wieder alles an Elektronik ausgepackt und Wasser ausgetrunken werden (blöd wenn man froh war noch Wasser zu haben).

Zurück im Flugzeug auf unseren Plätzen vom vorherigen Flug ging es weiter zum finalen Ziel: Melbourne. Noch einmal sieben Stunden fliegen. Zeitlich fand der Flug während der deutschen Nacht und dem australischen Tag statt. Daher war der Plan der Müdigkeit zu widerstehen. Jan gelang das sehr gut. Ninja kein bisschen. Für nicht schlafen können im Flugzeug waren das gute zwei Stunden Schlaf bevor es wieder einmal das servierte essen war, was sie davon abhielt.

Als wir endlich in Melbourne landeten war es draußen bereits dunkel. Uns erwarteten nur noch die Einreise (sehr unspektakuläre und digital), das einsammeln des Koffers (sehr unspektakulär und zügig) und die Erklärung nichts im Koffer zu haben was nicht mit ins Land darf (unspektakulär geplant weil wir hatten Nix). Bei letzterem wurden wir unfreiwillig zu einer genaueren Untersuchung ausgewählt. An der entsprechenden Stelle fragte uns die offizielle Dame was wir denn anzumelden hätte und kontrollierte erneut unsere angegebene schriftliche Erklärung, nur um festzustellen, dass wir Nix hatten. Half aber nicht. Fünf Minuten anstellen, Koffer erneut durchs Röntgengerät und wir durften ohne weitere Kontrolle gehen.

Vom Flughafen etwas außerhalb fährt ein Bus direkt ins Zentrum von Melbourne. Die Tickets dafür sind mit knapp 15€ nicht ganz günstig, aber günstiger als das Taxi und mit nur einer halben Stunde Fahrt sehr komfortabel. So führte uns die Fahrt durch die Dunkelheit direkt zum Bahnhof Southern Cross, dem größten Personenbahnhof Australiens. Von dort ging es in zehn Minuten zu Fuß zum Quincy Hotel, unserer Unterkunft für die nächsten zwei Tage. Jan wunderte sich dabei die ganze Zeit, dass sich unser Koffer so schwer ziehen lässt. Im Hotel angekommen stellten wir fest, dass sich eine der vier Rollen komplett verabschiedet hat, die äußere Schicht gelöst und die gesamte Halterung zerschlissen und teilweise geschmolzen. Nicht gut am Anfang einer Reise…

Das Hotel empfing uns sehr nett und wir bekamen noch ein Upgrade für unser Zimmer, vom 6. in den 25. Stock mit Blick auf die Stadt. Wir waren mehr als froh unser Ziel erreicht zu haben. Eine Dusche und dann ins Bett beendeten den Tag gegen 23:30 Uhr.

Mehr Bilder zu dieser Reise (ohne die spannenden Texte) findet ihr hier auf Polarsteps. Die ausführlichen Reiseberichte (mit weniger Bildern) findet ihr weiterhin hier auf dem Blog. Also am besten beides verfolgen für die nächsten vier Wochen.