Gestern startete die große Reise mit dem Zug. Morgens früh um 7:30 Uhr wurden wir von Lukas Mama und seiner Schwester abgeholt und nach Köln zum Bahnhof gebracht. Da es noch so früh war gab es keine Staus oder ähnliches und wir wahren so viel früher da, das wir schon um 8:30 Uhr in den ICE nach Frankfurt steigen konnten. Mit dem dauert es nur 45 Minuten bevor wir am Flughafen schon wieder aussteigen mussten.
Da wir einen Zug früher als ursprünglich geplant genommen hatten verlängerte sich unser Aufenthalt dort und wir hatten genug Zeit für ein erstes Frühstück. Weiter ging es gegen 9:15 Uhr mit dem ICE nach Leipzig. Dieser hatte an den ersten Halten ein wenig Verspätung die er jedoch in den drei Stunden Fahrt locker raus geholt hat. Dadurch das es im Moment an den Gleisen und Signalanlagen am Leipziger Hauptbahnhof Umbauarbeiten gibt kam der Zug neun Minuten früher an als sonst. Zu unserem Glück! Den der folgende Zug nach Dresden fuhr genau diese 9 Minuten später ab. Eine gute Stunde später hatten wir es dann schon nach Dresden geschafft. Da war es 14:30 Uhr. Der letzte Zug der an dem Tag auf uns wartete war der Zug nach Prag der etwa drei Stunden brauchte. Diesmal kam jedoch kein ICE oder IC sondern ein älteres Modell. Wer schon mal mit dem Hamburg- Köln- Express (HKX) gefahren ist kennt diese Züge. Es gibt überwiegend Abteile mit 6 Plätzen. Die Sitze sind richtig bequem und weich und lassen sich sogar zu Liegen zusammen schieben. Ein solches Abteil hatten wir zwei dann ganz für uns und das erste mal an dem Tag richtig Platz. Die Fahrt dauerte aber aus gutem Grund drei Stunden. Der Zug fuhr etwas langsamer aber auch die Landschaft lohnte sich. Die Strecke führt von Dresden nach Prag durchgehend an der Elbe entlang und zwar mit jeder Kurve die der Fluss macht. Auf jeden Fall absolut sehenswert. Sehr auffällig war jedoch, dass die Häuser hinter der tschechischen Grenze heruntergekommen waren und es direkt ganz anders wirkte. So haben wir mit schöner Aussicht im Bummelzug den Großteil unsere Proviants verputzt und auch einen kurzen Moment geschlafen.
17:30 Uhr endet unsere Zugfahrt in Praha hlavní nádraží, dem Hauptbahnhof von Prag. Der Bahnhof liegt einseitig am Berg, sodass es nur zu einer Seite Ausgänge gibt. Draußen angekommen wussten wir zwar die Richtung in die wir mussten standen jedoch trotzdem etwas ratlos da, weil es an der Straße keinen Bürgersteig gab, bzw. nur für die ersten 100 Meter. Also durch diverse Unterführungen, über eine Wiese und quer durch einen Park kamen wir schließlich doch wieder zu einem Bürgersteig. Dann galt es noch 66 Höhenmeter zu überwinden bevor wir nach 2 km die Unterkunft erreichten. Wir hatten zuvor mit dem Gastgeber geschrieben und dieser hatte bereits gesagt, dass er zu dem Zeitpunkt nicht da ist und uns deshalb seine Mitbewohnerin alles zeigen wird. Die begrüßte uns auch sehr freundlich,musste uns jedoch auch gleich sagen, dass sie unsere Schlüssel bis jetzt nicht gefunden hat, wir aber natürlich erst mal ihre benutzen dürften. Das Zimmer an sich ist relativ einfach gehalten. Es gibt zwar eine komplette küchenzeile, jedoch nur eine Pfanne weil eigentlich sowieso nie dort gekocht wird, etwas Besteck und einige Teller sowie eine Spüle. Auch ein Kühlschrank gibt es. Dort war ich zuerst sehr verwundert. Es befanden sich noch zahlreiche andere Dinge dort drin und auch auf Nachfrage ist mir nicht klar geworden von wem die jetzt genau sind. Wir haben aber ein Fach frei gemacht und dürfen ihn nutzen. Die Wohnung befindet sich in einem älteren Haus weshalb wir mit den Türen vorsichtig sein müssen damit die nicht kaputt gehen, da die bereits unter Altersschwäche leiden.
Nachdem wir uns einen Moment ausgeruht hatten machten wir uns auf den Weg zum nächstgelegenen Supermarkt. Dabei fiel uns unter anderem auf, dass wir in der Nähe des Fernsehturms wohnen, der als hässlichstes Bauwerk der Welt bekannt ist. Der Supermarkt unserer Wahl heißt Albert und hängt mit dem aus den Niederlande bekannten Albert Heijn zusammen. Auffällig war das es dort sehr viele deutsche Produkte gab, meistens auch mit deutscher Beschriftung. Probleme machten uns nur die tschechischen Produkte, da wir, sofern kein Foto auf der Packung war, nicht entschlüsseln konnten was drin ist. Auch an die andere Währung muss man ich zunächst gewöhnen. 1 Krone sind etwa 0,04€. Dort haben wir dann das nötigste für ein kleines Abendessen, sowie für Brote für den nächsten Tag besorgt.
Gegen 21 Uhr fielen uns bereits die Auge zu. Es blieb aber ein wichtiger Punkt zu klären. Ursprünglich hatten wir geplant von Wien, unserer nächsten Station, nach Velenje in Slowenien zu fahren. Bei genauerem nachsehen der Zugstrecke fiel jedoch auf, das wir von Wien nach Velenje 8 Stunden und von Velenje nach Venedig sogar 15 Stunden gebraucht hätten. Deshalb haben wir uns entschieden statt nach Velenje nach Pörtschach am Wörthersee zu fahren. Dort lies sich auch schnell eine gemütliche Unterkunft finden von der es nur fünf Minuten bis an den See sind. Jetzt liegt die neue Unterkunft genau auf unserer Strecke und wir brauchen keine riesigen Umwege machen.
Heute beginnen wir den Tag etwas ruhiger und haben zunächst ausgeschlafen. Nach einem Frühstück geht es jetzt los die Stadt zuentdecken.
May-Britt vom Stein
Da hat ja am ersten Tag schon einmal alles gut geklappt. Hoffentlich bleibt es so und ihr habt viel Spaß!!