Ich bin wieder unterwegs! Ziel: Mexiko. Dort gibt es erst eine Woche Urlaub und dann ein bisschen arbeiten und Studenten in einem Projekt betreuen. Aber ob man das an so einem Ort wirklich als Arbeit beschreiben darf? Erstmal von vorne.
Der Plan für die zwei Wochen sieht grob so aus: Nach Mexiko Stadt fliegen, sich einen Tag die Stadt angucken, Jesús treffen (mehr über Jesús findet man in den alten Beiträgen über Mexiko, ein Freund der hier lebt) und mit ihm quer durch das Land fahren bis wir eine Woche später in Puebla (eine Stadt 2 Stunden südlich von Mexiko Stadt) ankommen. Dort mit den Studenten aus Wuppertal und aller Welt treffen, eine schöne Woche dort verbringen und dann geht es zurück in die Heimat.
Gestern ging es los. Ich bin nicht alleine unterwegs, sondern unser Professor war so nett und zu zweit nach Mexiko zu schicken. Daher ist Franz mit von der Partie. Treffpunkt war kurz vor sieben Uhr morgens am Hauptbahnhof in Wuppertal. Die gewählten Flüge starteten von Frankfurt, sodass wir nach dort mit dem ICE fahren wollten. bereits einen Tag vorher konnten wir sehen, dass der ursprünglich geplante Zug leider ausfiel. Das gute daran war, dass wir zwanzig Minuten später los konnten und trotz umsteigen in Köln Messe/Deutz zehn Minuten schneller waren als die andere Verbindung. In Köln beim umsteigen gab es noch eine lustige Begegnung, als wir an einem anderen Professor aus dem Maschinenbaubereich vorbei liefen. Dieser erkannte uns (wahrscheinlich auch aufgrund der Masken) nicht.
Wir kamen pünktlich um 8:30 Uhr in Frankfurt an. Der Flieger sollte um 11:20 Uhr starten und da wir nur Handgepäck hatten blieb uns genügend Zeit. Eigentlich wollten wir gerne noch einen Moment an die frische Luft, entschieden und jedoch erst einen Blick auf die Schlange an der Pass- und Sicherheitskontrolle zu werfen. Nachdem an den Schaltern in der Halle viel weniger los war als erwartet, überraschte es uns, dass die Schlange an der Kontrolle doch etwas länger war. Deshalb stellen wir uns direkt an. Nach knapp 45 Minuten waren wir jedoch mit beiden Kontrollen fertig und setzten uns an ein benachbartes Gate ans Fenster, guckten Flugzeuge (ein großer A380 kam vorbei) und frühstückten. Oder besser gesagt ich frühstückte. Franz war der Hunger schon in der Schlange der Kontrolle überkommen.
Das Boarding startete pünktlich und mit der prophezeiten Verspätung von etwa einer halben Stunde ging es auf das Rollfeld. Der Flieger war ziemlich voll und ich hatte den Eindruck, dass die Abstände zwischen den Sitzen in der Economy class immer enger werden. Selbst mir war es, trotz normaler Größe, ziemlich eng. Beim Abflug wurde angekündigt, dass wir ca. 20 Minuten zu früh am Flughafen in New York landen würden. Das kam uns sehr entgegen, da wir ohnehin nur 1:25 Stunde Zeit hatten um zum nächsten Flieger zu kommen.
Der Flug verlief unspektakulär mit einer warmen Mahlzeit und drei Filmen. Als Einstimmung auf Mexiko guckte ich den Animationsfilm Coco, den ich damals mit Caro in Mexiko angefangen habe zu gucken aber aufgrund von Müdigkeit nicht geschafft habe. Das sorgte aber auch dafür, dass ich noch mal etwas traurig wurde, diesmal ohne Caro hier zu sein.
Kurz vor der Landung kam dann die erste Durchsage, dass wir aufgrund von Gewitter in New York noch einige Runden drehen müssten und ca 45 Minuten später (also mit 25 Minuten Verspätung) landen würden. War natürlich nicht so gut für uns. Nach 20 Minuten hieß es dann aber bereits, dass wir in Richtung Flughafen fliegen könnten. Im Anflug saßen wir leider auf der falschen Seite um einen Blick auf die Freiheitsstatue und die Skyline von Manhattan werfen zu können. Dafür landeten wir doch etwas verfrüht. Das brachte uns allerdings herzlich wenig, da das Bodenpersonal aufgrund von Gewitter (wo auch immer sich dieses Gewitter versteckte) nicht arbeitete und wir somit nicht am Gate konnten. Dann konnten wir endlich ans Gate, aber die Rampe war geschlossen und wir mussten warten bis ein entsprechender Mitarbeiter vor Ort war um diesbezüglich öffnen. Am Ende betraten wir den Flughafen genau pünktlich. Damit blieben uns 1:25 Stunde um durch die Immigration zu gehen, den Zoll zu passieren, das Terminal zu wechseln, erneut durch eine Passkontrolle zu kommen, eine weitere Sicherheitskontrolle zu durchlaufen und ans Gate zu kommen. Nicht viel Zeit in einem ziemlich vollen Flughafen.
Bis zur Immigrationen ging es flott. Dort dauerte es allerdings bis jeder einzelne begründet hatte, warum genau er einreisen darf, seine Fingerabdrücke hinterlassen und ein Foto gemacht hatte. Wir hatten uns in zwei unterschiedlichen Schlangen angestellt, was ein Vorteil war, als der Schalter an dem ich anstand plötzlich einfach schloss… Die deutschen Pässe scheinen aber ein Vorteil zu sein, da wir zügig und ohne Probleme durch die Kontrolle kamen. Per Railtrain ging es dann zum anderen Terminal. Die Sicherheitskontrolle befand sich gefühlt am anderen Ende vom Gebäude. Dort war zum Glück sehr wenig los und 10 Minuten vor Ende des Boardings liegen wir Richtung Gate. Dieses lag allerdings dann tatsächlich am letzten Ende des Gebäudes. Als wir ankamen stand noch eine kleine Schlange an Leuten da und wir konnten ins Flugzeug.
Beim Abflug hatten wir Glück dann doch noch einen Blick auf Manhattan und die Freiheitsstatue werfen zu können. Hätten wir den Anschluss nicht bekommen, hätten wir gerne auch einen Tag in New York verbracht, aber so hatten wir zumindest ein bisschen was von der Stadt gesehen.
Der Flug von New York bis Mexiko City dauerte 5,5 Stunden. Dabei war es erst deutlich zu warm und dann irgendwann viel zu kalt im Flugzeug. Wir beschäftigten uns eine ganze Zeit mit einem Logoquizz und Baseball gucken, wobei ich einige Regeln erklären konnte. Franz nutze den verbleibenden Flug (inklusive spektakulären Anflug auf die Stadt) zum schlafen. Mir war es allerdings in den, gefühlt noch engeren sitzen, zu unbequem, sodass ich weiter Baseball und dann irgendwann aus dem Fenster guckte.
20 Minuten zu früh landeten wir in Mexiko City. Durch die südliche Lage wurde es bereits gegen 20 Uhr dunkel. Die Immugration ging auch hier, dank des deutschen Passes, ziemlich schnell und wir standen um kurz vor acht mexikanischer Zeit bereits vor dem Gebäude. Die Organisation eines Ubers gestaltete sich dann etwas schwierig, da wir wohl an einer Stelle standen, an der kein über halten darf. Nachdem wir das verstanden und einen geeigneten Abholort gefunden hatten ging es mit rasantem Tempo in die Stadt.
Ich hatte tatsächlich schon wieder verdrängt wie chaotisch der Verkehr in Mexiko ist. Jeder fährt ein bisschen wie er will und wo es gerade passt. Irgendwann bogen wir von der großen Straße in eine etwas kleinere Seitenstraße ein und hielten vor dem Hotel. Das sah allerdings etwas seltsam auf und wir gelangten über einen großen, überdachten Parkplatz in das Gebäude. Dort stellen wir fest, dass wir wohl den Hintereingang erwischt hatten. Nicht schlimm, wir waren ja trotzdem am richtigen Ziel.
Check In ging schnell und wir konnten wenig später ins Zimmer. Dort haben wir nur die Sachen abgestellt, bevor es nach draußen ging um etwas zu essen zu finden. Uns knurrte beiden der Magen. Da sich die Unterkunft direkt am Mararachi Plaza befand, ware die Musik bis ins Zimmer zu hören. Draußen erwarteten uns bestimmt 20 Bands auf einem großen Platz zusammen mit vielen Straßenhändlern.
Franz hatte zuvor nachgesehen, wo man in der Nähe gut essen kann und zwei Lokale ausgesucht. Nachdem wir uns etwas umgesehen hatten, entschieden wir uns für eines, aus dem uns Mararachi Musik und spanische Unterhaltungen entgegen kamen. Wir bekamen einen Platz an der Seite des Raumes, was für uns perfekt war um das Treiben in Ruhe zu beobachten. Fast alle Tische waren besetzt und ungefähr 10 fleißige KellnerInnen liefen herum.
Zusätzlich spielten Mararachi Bands für einzelne Tische. Allerdings nicht nacheinander sondern alle gleichzeitig. Bei drei Band mit Trompeten, Gitarren und lautem Gesang herrschte eine entsprechende Lautstärke.
Zu essen bekamen wir einen großen Steintopf, gefüllt mit Rind- und Hähnchenfleisch, Käse und Würstchen und dazu kleine Tortillas. Für den ersten Abend sehr mexikanisch (in den nächsten Tagen würden wir noch merken, dass es deutlich mexikanischer geht) und sehr lecker.
Nach dem Essen sahen wir uns noch ein bisschen auf dem Platz draußen um, bevor wir uns auf das Bett freuten.
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