Kaum wurden wir heute morgen wach hören wir es laut und deutlich. Die Berge riefen nach uns. Nur welcher und wo war nicht so klar. Beim Frühstück wurden als Proviant einige Wraps eingepackt, man weiß ja nie was einen erwartet.

Kurz vor Mittag dann ins Auto und los gehts. Zunächst führte unser Weg Richtung Sonthofen und von dort Richtung Bad Hindelang. Mit einem mal staute sich der Verkehr und die Polizei stand mit Blaulicht auf der Straße. Was zunächst nach Unfall oder ähnlichem aussah entpuppte sich als Almabtrieb. Eine kleine Kuhherde begleitet von Bauern mit Frauen und Kindern, allesamt in Trachten, kamen die Straße entlang.

Nur wenige Minuten später ging es weiter. Da kam auf einmal von Lukas: ,,Du musst hier rein zum parken” und schon waren wir daran vorbei. Danach gab es dann keine andere Möglichkeit als der Straße zu folgen bis wir 7km und 450 Höhenmeter später in Oberjoch waren. Schnell gewendet und die Kurven zurück ins Tal gefahren. Durch den Viehscheid gestaltete sich die Parkplatzsuche schwerer als erwartet. Ganz Bad Hingelangt war voll von Menschen und Autos und wir haben ein bisschen Zeit gebraucht um doch den perfekten Parkplatz  in einer kleinen Seitenstraße zu finden. Wie voll es war, lässt sich an dem Bild von oben gut ausmachen, auch wenn die meisten Autos schon wieder weg waren, als wir das Foto gemacht haben.

Nun ging es los. Wir folgten dem Hirschbach stromaufwärts und wurden von kühlem Schatten und einem wunderbarem Weg empfangen, doch dann prangte ein Warnschild am Baum, welches auf eine spannende Wanderung schließen ließ. Der Hirschbachtobel ist ein Wanderweg, welcher sich direkt am Fels, den Bach entlang den Berg hinauf schraubt. Über Metallbrücken, durch Drahtseil gesicherte Abschnitte, vom Bach nasse und rutschige Stellen ging es immer weiter den Berg hinauf. Relativ am Anfang befand sich eine flachere Stelle, an der im Flussbett viele kleine Steintürmchen aufgeschichtet waren. Wir konnten nicht anders und haben uns selbstverständlich mit zwei eigenen Türmen verewigt. Immer steiler ging es nun hinauf und die Kondition machte uns beiden schon etwas zu schaffen. An Aufgeben war aber nicht zu denken, wir wollten unbedingt bis ganz nach oben. Also hieß es Zähne zusammenbeißen und weiter klettern, denn ein Wanderweg war dies schon lange nicht mehr.

Endlich hatten wir es geschafft. Nach (Zahl hier einfügen) Höhenmetern waren wir endlich oben angekommen und konnten die wunderbare Aussicht ins Tal genießen. Nach einer kurzen Pause, wo wir unser mit nach oben gebrachtes Nachmittagsessen verspeisten und kurz die Sonne genossen, ging es nach einem kurzen Eintrag ins Gipfelbuch zurück Richtung Tal. Dort hatte die Party zum Viehscheid längst begonnen und so wurden wir den ganzen beschwerlichen Abstieg lang mit Blasmusik aus dem Tal beschallt. Der Abstieg war anstrengender als der Aufstieg, da er deutlich mehr in die Knie ging. Schließlich kamen wir  nach dieser fast sechs stündigen Tour wohlbehalten am Auto an und machten uns auf den Weg zurück Richtung Wohnung, nicht ohne jedoch noch schnell fürs Abendessen und die nächsten Tage einzukaufen.

So schnell ist der erste Tag vom Urlaub schon um und nun freuen wir uns auf die wohlverdiente Dusche.