Manchmal ändern sich Pläne, so auch im Lauf der letzten Woche. Was genau erzähle ich am Ende. Zunächst aber ein bisschen dazu, was ich letzte Woche gemacht habe.

Meine normale Woche sieht eigentlich jede Woche gleich aus:
Montag: erst Vorlesung (Koreanisch), dann Arbeiten und direkt die nächste Vorlesung (interkulturelle Kommunikation)
Dienstag: keine Vorlesungen, aber trotzdem arbeiten, meist Einkaufen und Sport
Mittwoch: Mittwoch ist der kleine Bruder von Montag, nur dass ich zwischen den Vorlesungen eine Stunde mehr habe und dort Besprechung mit einem Kollegen aus Deutschland mache
Donnerstags: erst eine Vorlesung (Psychology in Design; ist vergleichsweise lang) und dann noch einmal Arbeiten
Freitag: wenn ich alle Tage fleißig gearbeitet habe, ist Freitags tatsächlich frei

Letzte Woche haben wir uns abends zum Abendessen mit einigen anderen getroffen. Anschließend wollten wir eigentlich Werwolf spielen, allerdings ging das leider nicht mehr, als die Hälfte der Gruppe sich plötzlich verabschiedete und wir nur noch zu fünft waren. Stattdessen spielten wir Karten. Da es bereits, vor allem Abends, sehr kalt ist, setzten wir uns in die “International Students Lounge”, bis dass wir dort gebeten wurden zu gehen, da Kartenspielen mit Glücksspiel verbunden und somit nicht erlaubt ist. Deshalb spielten wir doch draußen weiter und ich war froh über den zweiten Pulli den ich mitgenommen hatte.

Für Dienstag hatten sich Dominik und Jan verabredet ins Gym zu gehen, welches bei uns in der Nähe draußen ist. Da ich länger dort nicht mehr war, entschied ich mich mitzugehen. Das Wetter war, wie fast jeden Tag, herrlich mit Sonne und klarem Himmel, sodass wir uns dort über 3 Stunden aufhielten.

Danach gab es noch thailändisches Essen, in einem Laden der direkt um die Ecke ist. Das war sehr lecker, auch wenn der Laden selbst etwas interessant ist. Hauptsächlich kommen dort Lieferanten um Essen abzuholen, man bestellt direkt am Eingang an einem Automaten (bietet den Vorteil, dass es auch auf englisch ist) und wenn wenig los ist sieht man den Koch schon mal im Liegestuhl vor der Küche.

Am Mittwoch trafen wir uns erneut zum essen. Diesmal war der Treffpunkt jedoch nicht die Uni sondern in der Shoppingstraße von Hongdae am Busking. Dort gibt es einzelne Buchten mit Stufen wo unterschiedliche Straßenkünstler auftreten können. Das ist oft sehr interessant, dadurch dass die Buchten aber nah aneinander sind ist es aber auch sehr laut. Dort hörten wir einigen Minuten zwei Sängern zu, bevor es endlich Essen gab.

Freitag nutze ich den Tag um erneut einen Ausflug in die Stadt zu machen, nachdem der letzte Einkaufsbummel bezüglich warmer Jacke nicht sehr erfolgreich war. Auch diesmal wurde ich leider nicht fündig, aber es gab immerhin einen der besten Snacks der Stadt “Hodugwaja”. Das sind kleine Waffeln in Walnussform, die mit süßer Bohnenpaste und Walnüssen gefüllt sind. Der Duft vom Straßenstand kommt einem bereits viele Meter entgegen und die kleinen, warmen Snacks sind genau das richtig zwischendurch.

Abends trafen wir uns erneut am Basking. Diesmal trat dort unter anderem eine Tanzgruppe auf, bei der zu verschiedenen Liedern immer wieder andere Leute tanzten. Insgesamt war es improvisiert (abgesehen von der Choreografie, da diese im K-Pop für jedes Lied feststehen), weshalb es auch nicht schlimm war, dass Anaïs einzelne Lieder einfach die Tanzfläche übernahm. Sie hatte eine Menge Spaß und wäre uns nach über einer Stunde nicht so kalt gewesen wären wir sicher noch länger geblieben.

So führte uns unser Weg jedoch zur Karaoke, bei der wir erneut Glück hatten und mehrfach eine kostenlose Verlängerung bekamen. Fehlen durfte dabei auch nicht das erste Weihnachtslied, da Dominik bereits vor zwei Wochen anfing Weihnachtslieder zu singen.

Sonntag regnete es den ganzen Tag, weshalb ich ohne schlechtes Gewissen den Tag damit verbrachte zu entspannen und Filme zu gucken. Eigentlich wollte ich zum Sightseeing in die Stadt, das ist auf nächstes Wochenende verschoben. Abends musste ich dann zum Abendessen doch noch das Haus verlassen. Es hatte inzwischen aufgehört zu regnen und in der ganzen Stadt war es diesig. Die Luft war jedoch unglaublich frisch und angenehm und natürlich kalt.

Inzwischen gibt es nachts häufiger Minustemperaturen und auch tagsüber ist es merklich kalt. Hatte ich zunächst gedacht, dass ich mit meiner Jacke aus Deutschland auskomme, merke ich jetzt, dass ich doch noch etwas wärmeres brauche…

Wobei wir die wirklich kalten Temperaturen hier verpassen werden. Diese kommen erst im Januar. Jetzt werden sich manche wundern, da wir doch erst Mitte Januar zurück kommen. Genau dort gibt es die Planänderung.
Da hier trotz rückläufigen Neuerkrankungen alle Grenzen nach wie vor geschlossen sind und vermutlich bleiben werden wir doch noch dieses Jahr zurück kommen. Die Unterkunft haben wir bis zum 27.12. gebucht, was bedeutet, dass wir uns danach eine neue Unterkunft suchen müssten. Könnten wir reisen, wäre das sehr passend, da wir eh unterwegs gewesen wären. Und da Korea nicht so sehr riesig ist und wir Seoul in Ruhe erkunden konnten lohnt es sich auch nicht 3,5 Wochen Korea zu erkunden. Stattdessen nutzen wir jetzt die verbleibende Zeit kurze Trips zu unterschiedlichen Stellen in Korea zu machen.
Der Plan im Moment ist jetzt am 22.12.2020 zurück zu fliegen, sodass wir pünktlich für Weihnachten wieder da sind. Damit ist die verbleibende Zeit ziemlich schnell auf 7 Wochen geschrumpft.